Der Künstler C215, der mit bürgerlichen Namen Christian Guémy heißt, ist einer der bekanntesten Stencils- Künstler unserer Zeit. Der aus Paris stammende Street Artist, der als Frankreichs Antwort auf Banksy beschrieben wird, nutzt in erster Linie Schablonen um seine Werke auf die Wände zu bringen. Überall in Europa kann man seine Werke finden, größtenteils sind diese in Amsterdam, Barcelona, Paris, Oslo und London zu finden.

Aber auch in Berlin hat der Künstler seine Stencils hinterlassen.

Wie viele andere Künstler begann auch C215 mit Graffiti bevor er mit der Schablonen-Kunst begann. Die erste Schablone, die er anfertigte, war von Ava, die Mutter seiner Tochter Nina. Das war 2006. Es sollte eigentlich nur ein Geschenk für seine Tochter und ihre Mutter sein, doch es war der Beginn einer Karriere von der viele Künstler nur träumen können. Ein Großteil seiner Arbeit beschränkt sich auf close ups Porträts von Obdachlosen, Straßenkindern und Senioren. C215 möchte mit diesen Werken die Gesellschaft auf die vergessenen unseres Lebens aufmerksam machen.

Trotzdem sagt der Künstler über sich, dass er weder politische noch soziale Motive hat, wenn er seine Werke an die Wand bringt. Viel lieber möchte er, dass die Menschen sich nach seinen Arbeiten umsehen und sie hinterfragen. Fragen, wer der Künstler ist und sich selbst überlegen, was er mit seinen Arbeiten gemeint hat.

C215 studierte Kunstgeschichte, arbeitete danach aber erstmal für eine Firma, die Luxus-Möbel verkaufte. Erst nach und nach fand er zur Kunst zurück, an die Zeit in der er nicht malte, erinnert er sich nicht gern.

Von dem Moment an, als er sich dazu entschloss, nur noch Künstler zu sein, interessierten sich immer mehr Galerien für den außergewöhnlichen Artist.

Trotzdem unterscheiden sich seine Ausstellungen von den Werken auf der Straße, betont er immer wieder, da er auf der Straße spontaner sein kann. Allerdings werden die Arbeiten auf der Straße irgendwann zerstört und vergessen. Die ausgestellten Werke bleiben ewig. Das ist der Unterschied zwischen der Straße und einem Museum.

Wann er das erste Mal malte, weiß C215 nicht mehr. Die Erinnerungen an seine Kindheit sind nicht gut. Seine Mutter bekam ihn, als sie 12 war und brachte sich mit 18 Jahren selbst um. Ihre Freizeit verbrachte sie jedoch immer mit Malen und Rauchen, so wie er heute. Nach ihrem Tod hat seine Großmutter ihn immer zu den Zeiten malen lassen, an denen auch seine Mutter gemalt hatte. Auch benutzte er ihre Materialien. Daran erinnert er sich sehr gut.

Ein wichtiges Element bei seinen Arbeiten sind die Farbfäden und die betonten Augen, die jedes Porträt des Franzosen so einzigartig macht.

Der Street Artist sagt über sich selbst, dass er an einer Borderline- Persönlichkeitsstörung leidet. Seine Kunst ist wie eine Art Therapie für ihn, wie er selbst immer gern betont.

Was ihn an der Kunst reizt ist, dass alle auf eine geheimnisvolle Weise unterschiedlich sind und es ist wichtig für die eigene Entwicklung ist, nicht jemand in der Menge zu sein, sondern seine eigenen Ziele verfolgt. Einige seiner Werke sind mit der bekannten Street Art Künstlerin Alice.

Seine aktuelle Ausstellung. The Many Faces of David Bowie läuft noch bis zum 31. August 2013 in der Opera Gallery in London.