Der australische Street Artist Buff Diss bringt eine erstaunliche Abwechslung in die von Sprühfarben dominierte Welt der Street Art: Klebeband.

Angefangen hat Buff Diss, der lieber anonym bleibt, trotzdem mit sprühen von Graffiti. Durch einen glücklichen Zufall kam er damals zum Klebeband. Er wollte ein Graffiti malen, doch die Wand war schlecht, die Farbe hielt nicht. Also kam er auf die Idee einfach die Konturen seines Werkes mit Klebeband aufzutragen. Das gefiel ihm so gut, dass er einfach so weiterarbeitete. Das hat ihn zu einem der weltweiten Pionieren dieser Kunst gemacht. Zu der Zeit als er damit anfing, benutzte niemand wirklich Klebeband um Bilder zu erschaffen.

Tape Art wird auch immer poplärer: Als die MTV European Music Awards in Berlin ausgetragen wurden, hat er an einem Hangar am alte Flughafen Tempelhof ein Bild geklebt.

Mittlerweile hat er sich vollkommen der Tape Art verschrieben. Mit erstaunlichen Geschick wählt der Melbourner Street Artist die Standorte für seine Werke aus um die maximale Wirkung zu erzielen. Manchmal politisch, manchmal religiös, immer faszinierend. Seine Arbeiten sind viel linearer als die meisten anderen.

Skizzieren tut der Künstler seine Werke vorher nicht, es sei denn, er soll eine bestimmte Abbildung zu schaffen, doch selbst dann malt er lieber von einem Foto ab. Das skizzieren von Sachen ist einfach nicht sein Ding, er genießt die Freiheit beim tapen. Seine Werke sind dabei so genau und detailreich, dass man meinen könnte, dass es sich um Graffiti handelt. Linien, die sich kreuzen, zusammen kommen, sich verteilen und so  zu Tieren, Menschen und Objekten werden.

Buff Diss liebt es mit Tape zu arbeiten, weil es überall hält. Auf rauen Wänden benutzt er meistens Kreppband, weil es am besten hält. Ab und zu benutzt er auch Panzertape. Das Problem bei diesem Tape ist, dass es sich nur sehr schwer durchreißen ist.

In Berlin möchte der Künstler soviel wie möglich tapen. Sein Markenzeichen sind getapte Hände, die überall zu finden sind. Seit einigen Monaten wohnt der Australier in Berlin. Mit seiner Freundin wollte er in ein anderes Land, sie wussten aber nicht wohin. Irgendwann entschieden sie sich für Berlin.

Tape Artists müssen sich auch keine Sorgen vor der Polizei machen. Da es sich hierbei nur um eine Ordnungswidrigkeit handelt, wird Tape Art nicht strafrechtlich verfolgt.