Der Franzose Clet Abraham gestaltet in ganz Europa Verkehrsschilder neu. Zerstören will er sie damit nicht, mit seinem Humor möchte er nur ein bisschen Spaß in die von Regeln beherrschte Welt bringen.

2010 begann der Künstler zunächst in Florenz, wo er lebt, und später in weiteren Städten Europas wie London, Berlin und Paris Sticker an Verkehrsschilder zu kleben. Clet, der die Schilder zwar nützlich findet, kritisiert die schwache Botschaft und versucht nach dem Sinn der Schilder zu suchen und dann ein Design zu dem Thema zu basteln. In seinen Augen zerstört er nichts, sondern arbeitet mit dem Symbol, das auf dem Schild zu sehen ist. Humor ist ihm dabei sehr wichtig. Angst, dass die Schilder die Autofahrer ablenken könnten, hat der Franzose nicht. Mit seiner Arbeit will er die Verkehrsschilder nur schöner machen, damit man sie auch besser sehen kann. Meistens klebt der Street Artists seine Sticker nachts an. Aber eigentlich ist es egal, zu welcher Tages – oder Nachtzeit er seine Kunst an die Schilder bringt, da er sich öffentlich zu den Projekten bekennt. Ein Geheimnis macht der Künstler um seine Person  nicht, wie es viele seiner Kollegen tun.

Damit die Sticker besser halten, überzieht der Franzose sie mit einer Klebefolie. So sind sie auch leichter zu entfernen. Über sich selbst sagt der Künstler, dass er in erster Linie Zeichner ist. Danach kam erst die Straße, denn dort ist der beste Platz um Leute zu erreichen. Clet weiß, dass seine Arbeiten illegal sind und er steht auch dazu. Graffiti mag der Street Artist nicht. Wer sieht einen Unterschied zwischen der Street Art und Vandalismus. Er versteht, dass junge Leute mit ihren Werken protestieren wollen, aber er sieht es nicht als Kunst an. In seinen Augen macht Graffiti keinen Sinn, obwohl er auch zu gibt, dass es sehr schöne Graffitis gibt.

Oft haben die Symbole auf seinen Bildern religiöse Hintergründe. So hat er beispielsweise aus einem Schild, welches die Fahrtrichtung vorgibt, einen Engel gemacht. Auch politische Schilder kann man finden. Im Grunde möchte Clet jedoch nur seinen Humor unter Beweis stellen. In der Toskana sollte Clet einmal 5000 Euro Strafe zahlen, weil er ein Schild beklebt hatte. Doch als er in Berufung ging wurde es auf 500 Euro verringert.

Im Gegensatz zur italienischen Polizei sehen es die deutschen Beamten wesentlich gelassener. Manchmal hängen die Sticker monatelang an den Schildern bevor sie von der Polizei entfernt werden. Auch eine Verfolgung durch die Polizei muss der Künstler nicht fürchten. Mittlerweile ist allerdings nicht mehr sicher, welche Werke noch von Clet stammen, da viele seine Motive kopieren und selbst an die Schilder kleben. Auch neue tauchen vermehrt auf, doch welche auf Clet zurückzuführen sind, ist unklar.

Neben seiner Arbeit auf der Straße hat der Künstler in Florenz eine Galerie. Dort verkauft er Skulpturen und Gemälde. Aber auch die Verkehrszeichen, die er verändert kommen bei seinen Kunden gut an.

Mehr Informationen zu Clet findet ihr hier:

https://www.facebook.com/pages/CLET/108974755823172?fref=ts
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