Street Art gibt es mittlerweile in fast jeder größeren Stadt. Die Künstler schaffen an den Wänden kleine Kunstwerke, die das Stadtbild verschönern und prägen. Die meisten Street Artists wollen dabei anonym bleiben. So wie der Paste-up-Künstler Decycle.

Anders als viele seiner Kollegen hat Decycle nie Kunst studiert. Er kannte Graffiti aus seiner Jugendzeit. Als er vor einigen Jahren umzog, versuchte er sich in seiner eigenen Wohnung mit Schablonenkunst an der Wand. Jedoch waren seine Wände irgendwann voll, sodass er beschloss sein Glück auf der Straße zu versuchen. Der Künstler arbeitet mit Schablonen, die er zu Hause vorbereitet und dann in der Stadt aufhängt. Für ihn ist es eine gute Alternative zum Sprühen, da Paste-ups keine Sachbeschädigung darstellt, sondern nur eine Ordnungswidrigkeit. Er benutzt sogar einen organischen Kleister, damit die Bilder einfach und schnell wieder entfernt werden können.

Ihn fasziniert vor allem, dass sich auch Leute für seine Kunst interessieren, die sonst nie ins Museum gehen oder Galerien besuchen. In der Regel sucht sich Decycle die Wände nach einem bestimmten Schema aus. Seine Werke müssen gut in die Umgebung passen und sollen möglichst lange halten. Trotzdem hat der Künstler schon an öffentlichen Gebäuden gearbeitet. So hat er beispielsweise ein Paste-up von einem Mann, der einen Anzug trägt und sich anstatt einer Krawatte einen Strick um den Hals bindet, an ein Bankgebäude geklebt. Natürlich wollte der Street Artist damit provozieren. Am nächsten Tag war es aber schon wieder verschwunden.

Leider, so muss der Künstler immer wieder feststellen, ist Street Art in den letzten Jahren immer populärer geworden. Wo man früher einfach dran vorbei lief, werden die Werke heute fotografiert und im Internet für viel Geld verkauft. Selbst Werbung wird mittlerweile als Streetart getarnt. Der Hype wird immer größer.

Mit einigen Künstlern hat Decycle schon zusammen gearbeitet. So hat er in der deutschen Hauptstadt Berlin mit dem Street Artist Plotbot zusammen gearbeitet und in einigen anderen Großstädten mit dem Künstler kurznachzehn. Street Art ist sein Leben. In erster Linie geht es ihm nicht darum, die Stadt zu verunstalten, sondern sie zu verschönern. Er möchte nicht vor diktiert bekommen, wie die Stadt, in der er lebt, aussehen soll, er möchte selbst etwas bewirken.