Der deutsche Street Artist Plotbot Ken ist in Deutschland vor allem für seine Vielschichtschablonen bekannt. Überall in Berlin hinterlässt er auf unterschiedlichen öffentlichen Orten seine berühmten Werke. Die meisten seiner Arbeiten zeigen Menschen, die Gasmasken tragen und sich in den unterschiedlichsten Situationen wiederfinden.

In Berlin zeigen seine Arbeiten Atomoder chemische Katastrophen. Durch den Kontrast zwischen den hellen Farben, die er in seinen Werken verwendet und der Dunkelheit, die die Bilder trotzdem ausstrahlen, wirkt das Bild wie aus einem Film. Jedoch sind seine Arbeiten keine Fictionen aus Filmen, sondern die bittere Realität aus unserer Gegenwart und der Zukunft.

Die Personen auf seinen Bildern tragen Schutzanzüge, die ihre Geschichte erzählen und sie vor der Außenwelt schützen. Seine Werke positioniert der Künstler auf verlassene Gebäude und abgelegene Fabriken.

Bei seinen vielen Streifzüge durch Berlin, entwickelte er eine eigene Technik: Er verwendet mehrere verschiedene Schablonen und Aerosol um den Werken an düsteren Orten Leben einzuhauchen.

Der Künstler, der aus Frankfurt stammt, lebt seit einigen Jahren in Berlin. Früher arbeitete er in einem Büro und machte nebenher noch Musik. Nach einigen Jahren merkte er jedoch, dass ihn beide Jobs zu nichts führen würden, deswegen wollte er etwas an seinem Leben ändern und er kam nach Berlin. Er wusste nicht, was er in der Hauptstadt tun würde, aber er war sich sicher, dass es etwas kreatives sein wird.

So begann er mit Graffiti zu experimentieren. Anstatt jedoch seine Arbeiten auf der Straße zu machen, wählte er lieber verschiedene verlassene Orte rund um die Stadt aus. Er gibt zu, dass die meisten annehmen, dass die Straße die beste Stelle ist, um ein Publikum zu erreichen. Es gibt aber auch viele Leute, die verlassene Gebäude aufsuchen, beispielsweise Mädchen in High Heels, die Fotos machen oder ein Mann im Anzug, der mit seinem Porsche kommt. Ken findet diese Vorstellung etwas unheimlich, hat es aber schon mit eigenen Augen gesehen.

Diese verlassenen Gebäude haben jedoch auch ihre Vorteile. Für seine längste Arbeit hat der Künstler knapp 5 Tage gebraucht, auf der Straße wäre das nicht möglich gewesen. Aber es gibt noch einen Grund, warum er sich immer wieder für solche Orte entscheidet. Da seine Bilder sehr apokalyptisch sind, passt es perfekt in diese Umgebungen, deswegen liebt der Street Artist Fabriken. Seiner Meinung nach, sind es die perfekten Hintergründe.

Auslöser für diese Art von Bildern war das Unglück von Fukushima. Er war geschockt und fing an, apokalyptische Bilder zu sprayen.

Auf die Frage, wo er gern mal arbeiten würde, antwortete er, dass er von dem teuersten verlassenen Reaktor gehört hat, der aber niemals fertig gebaut wurde. Der Vorteil dort wäre, dass dort niemals radioaktive Materialien gelagert wurden. Das klingt für ihn für den perfekten Hintergrund für seine Bilder.

Mehr Info zu Ken findet ihr hier:

http://kenberlin.tumblr.com/
https://www.facebook.com/Plotterroboter
www.flickr.com/photos/plotbot