Graffiti, Einzahl Graffito, ist eine Malerei im öffentlichen Raum, mit Spraydosen an Wänden, Bussen und Bahnen, an denen der Sprayer keine Rechte hat. Meist stehen solche Graffitis anonym. Das Graffiti besteht meist aus dem Namen oder einem Logo mit dem sich der Writer repräsentiert. Das Wort wird dabei individuell gestaltet, seine Wirkung wird durch die besondere Form, Farbe und Größe erzielt. In der Szene gilt die Regel: Je schwieriger ein Objekt zu erreichen und zu bemalen ist, desto größer ist die Anerkennung.

Die ersten Graffitis stammen aus dem Alten Ägypten. Aber damit sind die nicht Wandmalereien gemeint, sondern private, gekratzte Inschriften. Auch bei den Römern z.B. in den Städten Pompeji und Herculaneum, geben viele Graffitis Aufschluss über die Lebenssituationen der Menschen. In den 1830er Jahren gab es in Paris viele Graffitis, die von Straßenjungen angebracht wurden. Später, im 19. und 20. Jahrhundert brachten vor allem Studenten in den Universitäten diverse Sprüche, Bilder und Karikaturen an. In den 70er und 80er Jahren waren es in Europa noch hauptsächlich Punks, die sprayten, doch über die Jahre waren es vor allem junge Leute, die sich mit den Graffitis Namen machten.

Unabhängig von der rechtlichen Lage, lassen sich Graffitis als Kunstwerk betrachten. Allerdings ist nicht jedes Graffito gelungen. Die Motivation jedes Künstlers ist hierbei unterschiedlich. So kann es von Kreativität über Ruhm und Gruppengefühl bis hin zu Grenzerfahrungen und der Selbstverwirklichung gehen. Da die Malerei illegal ist und als Sachbeschädigung nach der gültigen Rechtsauffassung gewertet wird, begeht der Maler eine Straftat. Die meisten Sprayer wollen sich selbst und ihre Probleme mit der Gesellschaft ausdrücken.