Über die Jahre hat die Street Art viele Styles entwickelt. Von Sprühen über Pinseln bis hin zu kleben. Der portugiesische Künstler Alexander Farto, der in der Street Art Szene besser unter dem Namen Vhils bekannt ist und auch oft nur der Sprengkünstler genannt wird, hatte aber andere Visionen. Er hat mit Hammer und Meißel einzigartige Werke in die Wand gehauen.
Begonnen hat alles in Lissabon, Alexanders Heimatstadt. Er begann mit Collagen, kam in die Sprayerszene. Doch das alles reichte ihm bald nicht mehr, denn er wollte Menschen erreichen und ihnen Porträts von Personen präsentieren, die gar nicht oder negativ in der Welt wahrgenommen werden. Dazu meißelte er mit Hammer und Meißel Gesichter in Häuserwände, brachte Sprengstoff an und sprengt sie dann auf.
Seine Werke mussten nicht lange auf Aufmerksamkeit warten. Durch diese Weiterentwicklung der Street Art hat Vhils sich einen Namen in der Szene gemacht. Doch anders als viele andere Künstler möchte Vhils mit seinen Werken nicht mit anderen Street Artists kommunizieren oder sich selbst in den Vordergrund stellen. Vhils will viel mehr den Städten ein Gesicht geben und den Bürgern zeigen, dass sie mehr sind als nur ein Gesicht unter vielen. Schon jetzt wird Vhils mit seinen Werken zu den begabtesten Street Artists gezählt.
Seit 2007 lebt der Künstler abwechselnd in London und Lissabon. In beiden Städten hat er ein Atelier. Er studierte an der Kunst- und Design- Hochschule Central Saint Martins. Vhils hat schon einige Bildbände veröffentlicht. Eine der wenigen Möglichkeiten seine Kunst für spätere Generationen aufzubewahren. Denn viele seiner Werke werden nach und nach zerstört Witterungsbedingungen lassen seine Arbeiten bröckeln.
Auch in Berlin hat sich der Künstler schon ausgetobt. Mit Bohrer und Sprengstoff hat er 10 Meter hohe Kunstwerke an Wänden hinterlassen. Sein wohl bekanntestes Projekt in Berlin ist das Porträt von Angela Merkel. Viele fragten danach, warum es ausgerechnet die Kanzlerin sei. Jedoch bleibt es relativ offen, warum dieses Bild entstanden ist. Werke des Portugiesen lassen sich überall in der Stadt wiederfinden. Häufig in Gegenden die verlassen scheinen, in denen Chaos regiert.
Für die Marke Levis hat er mit dem Motto Go Forth Porträts in der deutschen Hauptstadt erstellt. So hat er u.a den Fotografen und Berghain-Türsteher Sven Marquardt und Joe Hatchiban, Gründer von Bearpit Karaoke in die Wand gesprengt. Durch diese Aktion möchte er zeigen, dass die Bewohner ihre Stadt beeinflusst und die Stadt ihre Einwohner.
Am Beispiel von Vhils sieht man, dass sich Street Art immer zu weiterentwickelt. Auf die Frage hin, in welche Richtung sich Street Art noch weiterentwickeln wird, hat der Artist keine Idee. Aber eins weiß der Künstler ganz genau: Er möchte sich auch in Zukunft weiterentwickeln, neue Ideen und Ansätze ausprobieren, neue Werkzeuge und Materialien benutzen.Willkürlich würde der Künstler aber nie an Häuserwänden Veränderungen vornehmen. Meist wird er dazu eingeladen oder er findet Abrisshäuser, an denen er sich austoben kann.